Anzeige

300 Kilo Kichererbsen für 15 Riesentöpfe Zuppa di ceci – „La Sagra dei Ceci“ in Milis

Einer der 15 Kessel mit Kichererbsen-Suppe

Einmal im Jahr Kichererbsen-Suppe mit wildem Fenchel für alle – diese alte Tradition wird im 2000-Seelendorf Milis an der Westküste Sardiniens auch heute noch gepflegt. Am letzten Sonntag war es wieder soweit. 300 Kilogramm Kichererbsen, 25 Steigen wilder Fenchel, 20 Steigen Frühlingszwiebeln, 20 Steigen Petersilie und 40 Liter Olivenöl  wurden in nächtlicher Schwerstarbeit (allein die Kochzeit war 5-6 Stunden) zu 15 Riesentöpfen Suppe verarbeitet. Hunderte Dorfbewohner und auch einige Besucher von außerhalb aßen – kostenlos – von der sehr leckeren Suppe oder ließen sich eine Portion Suppe in mitgebrachte Töpfe und Schüsseln füllen, um sie zuhause  zu essen.

Die „Sagra dei Ceci“, die in diesem Jahr zum 114. Mal gefeiert wurde, hat ihren Ursprung im 19. Jahrhundert. Damals hatte der Pfarrer von Milis eine großen Gemüsegarten, in dem er auch Kichererbsen anbaute. Diese bereitete er zum Namenstag des Heiligen Josef (San Giuseppe) am 19. März zu und verteilte die einfache Minestra di ceci an die Bedürftigen des Dorfes. Heute liegt die Zubereitung und Verteilung der Zuppa di ceci (die schon längst nicht mehr nur für Bedürftige zubereitet wird) in den Händen der Stiftung San Giuseppe, deren eigentliche Aufgabe die Führung eines großen Altersheims und einer Kindertagesstätte ist.

Zusammentreffen von Tradition und Innovation

Eine Besonderheit der diesjährigen Sagra war das Zusammentreffen von alter Küchentradition und junger innovativer sardischer Küche. Die Organisatoren hatten den aus dem Nachbardorf Bonarcado stammenden Koch Pierluigi Fais, der mittlerweile zu den renommiertesten Küchenchefs Sardiniens gehört, eingeladen, mit seinem Team vor aller Augen moderne Kichererbsen-Gerichte zuzubereiten und den Besuchern der Sagra zum Verkosten anzubieten.

Chef Pierluigi Fais (M.) spricht mit Sergio Ortu (l.), dem Koch, der traditionellen Zuppa di ceci, und Bruno Vacca (r.), dem Präsidenten der veranstaltenden Fondazione, über Tradition und Innovation in der sardischen Küche.

Während diese traditionelle Suppe mit nur wenigen Zutaten (siehe oben) auskommt (die auf dieser Website beschriebene Variante „Zuppa di ceci“ ist im Vergleich dazu fast schon luxuriös zu nennen), kombinierte Fais die ceci auf ganz ungewöhnliche, neue Art. Als Vorspeise kreierte er einen Salat aus jungem, frischen Mangold, etwas Feldsalat, Kichererbsen und Rindfleischstreifen (natürlich von den Bue Rosse, der hier heimischen sardischen Rinderrasse). Und beim Hauptgericht kombinierte er die Kichererbsen mit Baccala, wildem Fenchel und Orangenspalten – letztere Zutat als Hommage an die inselweit berühmten Orangen aus Milis.

Eindrücke von der Sagra di Ceci in Milis

Hinweis: Küchenchef Pierluigi Fais hat im letzten Jahr mit seiner in Cagliari eröffneten Feinschmecker-Pizzeria „Framentu“ einiges Aufsehen erregt . (Mehr dazu hier auf der Website)

Text und Fotos: Hans-Peter Bröckerhoff

Der Newsletter von Sardinien-auf-den-Tisch hält Sie auf dem Laufenden. Aktuelles, Neues auf der Website, Menü des Monats …

Melden Sie sich an:

Sie möchten vorher wissen, was Sie erwartet? Hier finden Sie das Newsletter-Archiv. Schauen Sie einfach mal rein.

Das könnte Sie auch Interessieren

Melden Sie sich jetzt beim monatlichen Sardinien-auf-den-Tisch-Newsletter an.

Sie möchten sich vorher ältere Newsletter anschauen? Hier geht es zum Newsletter-Archiv.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Anzeige

Neu oder aktualisert

Anzeige