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Newsletter Oktober 2021

Liebe Freundinnen und Freunde der kulinarischen Welt Sardiniens!


Sardinien ist "Zona Bianca" geblieben. Als der letzte Newsletter erschien, war das noch nicht sicher. Aber die Corona-Situation hat sich auf der Insel nicht zugespitzt, im Gegenteil, sie hat sich entspannt. Der September war deshalb auch wieder ein Monat mit vielen Touristen, die nicht nur Sonne und Strand suchen.Viele dieser Urlauber möchten mehr von dem erleben, was die Insel zu bieten hat: die reichhaltige Kultur, die wunderbare Natur und auch die kulinarischen Genüsse.

Das gestiegene Interesse am kulinarischen Sardinien im Spätsommer und Herbst zeigt sich auch die Klick-Zahlen auf sardinien-auf-den-tisch. Die sind im September immer besonders hoch. Nach der Corona-Delle im letzten Jahr übersteigen die Septemberzahlen in diesem Jahr sogar die des September 2019. Sie erreichen mit fast 40.000 aufgerufenen Seiten einen neuen Monatsrekord.

Die besonders oft angeklickte Seite ist die über die Märkte, die Mercatini, mit einer ausführlichen Liste der Wochenmärkte auf Sardinien. Das zeigt das enorme Interesse der deutschsprachigen Sardinienreisenden, die Märkte in ihrer Umgebung zu besuchen. Die Vielfalt der angebotenen Lebensmittel ist für viele Besucher ein Genuss. Und dort gute, regionale Produkte einzukaufen macht richtig Spaß. Aber diesem großen Interesse an den Wochenmärkten steht leider ein gar nicht schöner Trend entgegen: Seit längerem leiden viele Wochenmärkte auf der Insel daran, dass die einheimischen Käufer immer weniger werden und deshalb die Zahl der Stände und auch die Attraktivität abnehmen.
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Übersichtskarte über die Erzeugermärkte auf Sardinien
Zum Glück ist der Trend bei den Erzeugermärkten des Bauernverbandes Coldiretti positiv. Die Seite mit den Adressen, Orten und Zeiten dieser Märkte auf Sardinien musste ich vor kurzem aktualisieren, weil gleich fünf neue Märkte in die Liste aufzunehmen waren. Die interaktive Karte auf der Seite von Coldiretti (s.o.) zeigt, dass es mittlerweile eine stattliche Zahl dieser, durch ihre gelben Stände auffallenden Märkte gibt. Hier verkaufen nur die Erzeuger selbst. Es gibt deshalb meist sehr hochwertige Produkte zu kaufen, allerdings nur solche, die gerade Saison haben.
Für einige Zeit schien es so, als ob sich die im letzen Newsletter vorgestellte neue FB-Gruppe "Essen gehen auf Sardinien" nicht so recht entwickeln würde. Ich hatte schon darüber nachgedacht, sie wieder zu schließen. Aber gut Ding will Weile haben. Die Zahl der Mitglieder wächst mittlerweile deutlich und die Zahl der empfohlenen Restaurants auch. Es werden schon Restaurants in den folgenden Orten empfohlen und beschrieben: Aggius, Berchidda, Bosa, Budoni, Cagliari, Cala Gonone, Calasetta, Capoterra, Carloforte, La Maddalena, Macomer, Mamoiada, Nuoro, Olbia, Orosei, Portixeddu, Porto Pino, Pula, Sant'Antioco, Santa Teresa di Gallura, Santa Giusta, San Teodoro, Sassari, Siddi und Tula.
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Ein Screenshot aus der neuen Gruppe mit Restaurant-Empfehlungen auf Sardinien
Es lohnt sich, einmal reinzuschauen – und vielleicht auch mitzumachen. Ein paar Zeilen über ein besonderes Genusserlebnis in einem Restaurant auf Sardinien und ein paar Fotos genügen meist schon, anderen Sardinienfreunden die Suche nach für sie interessante Restaurants zu erleichtern. Wahrscheinlich wird die Gruppe einen "Winterschlaf" erleben, wenn die Zahl der deutschsprachigen Sardinienreisenden ab November deutlich zurückgeht. Aber im nächsten Frühjahr wird sie hoffentlich wieder "aufwachen" und noch weiter wachsen.
Die Arbeit für sardinien-auf-den-tisch führt immer wieder zu Begegnungen mit sehr interessanten sardischen Persönlichkeiten. So konnte ich jetzt die Künstlerin und Pasticciera (hier mit Zuckerbäckerin zu übersetzen) Anna Gardu näher kennen lernen. Sie stellt auch "normale", immer reich verzierte, traditionelle Dolci sardi aus ihrem Heimatort Oliena her. Die auf dem Bild unten abgebildete "Melina" durfte ich bei meinem Besuch probieren. Wirklich köstlich!
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Eine "Melina" nach dem Rezept von Anna Gardus Urgroßvater
Aber vor allem ist Anna Gardu für ihre größeren essbaren Kunstwerke berühmt. Meine reich bebilderte Reportage (s. auch unten) stellt die Künstlerin und ihre Arbeiten vor. Ihre süßen Kleinode sind zurzeit leider nicht vor Ort zu besichtigen. Ab dem nächsten Frühjahr aber wird das wieder möglich sein. Denn dann will Anna Gardu in der Altstadt von Nuoro eine neue Werkstatt mit einem Ausstellungs- und Verkaufsraum eröffnen. Ich bin gespannt und werde darüber berichten.
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Ein Ausschnitt aus den Fotos, die Google bei der Suchanfrage "Anna Gardu" zeigt
Übrigens: Eine schöne Überraschung gab es, als ich vor kurzem zufällig auf den sardischen Regional-Fernsehsender VIDEOLINA zappte. In einer Sendung über sardische Emigranten in Berlin wurde ich erwähnt und mein (leider schon lange vergriffenes) Kochbuch gezeigt. Der Film ist zwar schon 2019 gedreht worden, wird aber immer wieder mal ausgestrahlt. Einen Eintrag in "HPs sardisch-kulinarischem Tagebuch" war diese unverhoffte Entdeckung schon wert. Dort gibt es auch einen Link zu dem Film, der im Streaming jederzeit anzusehen ist.
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Ich wünsche Ihnen / Euch, liebe Freundinnen und Freunde des kulinarischen Sardinien, einen schönen Herbst mit vielen kulinarischen Highlights.

Ihr / Euer
Hans-Peter Bröckerhoff

NEU AUF

SARDINIEN-AUF-DEN-TISCH.EU

Dolci sardi einmal anders – die essbaren Kunstwerke von Anna Gardu

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Anna Gardu empfängt uns in ihrem Privathaus. Denn zurzeit hat sie keine Werkstatt und keinen Ausstellungsraum. Die bekannte sardische Künstlerin und Pasticciera, was in ihrem Fall wohl am besten mit Zuckerbäckerin und nicht wie üblich mit Konditorin zu übersetzen ist, wohnt mitten in der Altstadt von Nuoro, nur wenige Meter entfernt vom Museo Deleddiano, dem Geburtshaus der berühmtesten Tochter Nuoros, …

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Die besten Weine Sardiniens im Gambero Rosso 2022 

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Die besten Weine Sardiniens im Gambero Rosso 2022 sind gerade vorgestellt worden. Der Weinführer Vini D'Italia von der renommierten Wein- und Genuss-Zeitschrift Gambero Rosso vergibt in diesem Jahr an 14 sardische seine Höchstbewertung Tre Bicchieri (“Drei Gläser”). Das gab der Herausgeber in einer Vorabmeldung auf auf seiner Website bekannt. In der Ausgabe 2021 waren es 15 sardische Weine, in der  Ausgabe 2020 …

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Der Weinführer Vinibuoni d’Italia 2022 zeichnet wieder zahlreiche Weine aus Sardinien aus. Der renommierte Führer wird vom italienischen Touringclub herausgegeben. Bewertet werden hier Weine aus autochthonen, regionalstämmigen Reben, die mindestens 300 Jahre in der entsprechenden Region angebaut werden. Winzer können ihre Weine einreichen und Wein-Expertinnen und -Experten verkosten und beurteilen diese Weine. Sie vergeben goldene Kronen (als höchste Bewertung) und als …

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Risotto alla campidanese – überbackener Reis mit Rindfleisch

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Der Risotto alla campidanese ist eines der wenigen traditionellen sardischen Reisgerichte. Obwohl schon die spanischen Besatzer Reis mit auf die Insel brachten, hat der Reisanbau auf Sardinien erst in der Mitte des letzten Jahrhunderts richtig begonnen. Heute gibt es in der Region Oristano eine recht große Reisproduktion, die die Anzahl der Reisgerichte in der modernen sardischen Küche hat wachsen lassen. Der …

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MENÜ DES MONATS

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Die Malloreddus alla campidanese, die Gnocchetti sardi mit Wurstsoße gehören zu den bekanntesten und beliebtesten sardischen Nudelgerichten. Sie sind auch zuhause im Norden gut zuzubereiten.

Antipasto / Vorspeise

Zucchine ripiene alla sarda II – gefüllte Zucchini, die frittierte Variante

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Dieses sardische Rezept für "zucchine ripiene", gefüllte Zucchini ist – im Vergleich zu der einfacheren Variante aus dem Backofen –  etwas aufwändig. Aber es lohnt sich, Zucchini einmal auf diese Art zuzubereiten. Der frische Geschmack der Zucchini wird kombiniert mit einer kräftigen und würzigen Füllung. Auch hier zeigt sich wieder, dass etwas Pecorino dem Ganzen eine besondere Note gibt. Zutaten …

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Primo piatto / Erster Gang

Malloreddus alla campidanese – Sardische Gnocchi nach Campidano-Art

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Die aus Hartweizengrieß hergestellten Malloreddus sind die wohl typischsten sardischen Nudeln. Auf der Insel und bei den auf dieser Seite vorgestellten Händlern mit sardischen Produkten sind Malloreddus von unterschiedlichen sardischen Nudelherstellern erhältlich. Sie sind auch außerhalb der Insel, aus dem italienischen Festland, bekannt und werden dort von einigen großen Nudelanherstellern unter dem italienischen Namen „gnocchi sardi“ angeboten. (Wie man sie selbst …

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Secondo piatto / Hauptgang

Coiéttas – sardische Rouladen

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Auch wenn die Vorbereitung für diese sardischen Rouladen, die Coiéttas, etwas Mühe kostet, sie lohnt sich. Die Kombination von feinem Rindfleisch mit Petersilie und Knoblauch ergibt einen delikaten Geschmack. Der „sughetto“, die Mischung aus gutem Olivenöl, Bratensaft und eingekochter Brühe ist ein zusätzlicher Genuss. In der Gegend um Oristano wird dabei die Brühe oft durch Vernaccia di Oristano ersetzt. Das …

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Dolci / Dessert

Als Abschluss diese ehr deftigen, herbstlichen Menüs empfehle ich Traben und Pecorino sardo.
Trauben mit Pecorino
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