Die Favata kommt traditionell zu Karneval auf den Tisch, wenn man mit Freunden zusammensitzt und auch in Sardinien Kälte und Regen die Lust auf deftiges Essen aufkommen lassen. Als deftiges Winteressen schmeckt sie jedoch auch ausserhalb der närrischen Zeit gut. Die reichhaltige Favata ist eher ein „piatto unico” denn ein „primo piatto“. Wer sich entscheidet, die Favata einmal auszuprobieren, sollte deshalb auf einen zweiten Gang verzichten. Ein kräftiger Rotwein, zum Beispiel ein Cannonau, und später ein „Fil`u Ferru”, der traditionelle Tresterschnaps der Insel, helfen beim Verdauen. (Leichte Frühlingsgerichte kann man aus frischen Saubohnen machen. Hier auf der Seite einmal gedünstet mit Bauchspeck Minze und einmal gekocht mit Knoblauch und Minze.)
Zutaten
- 300 g getrocknete Saubohnen (Zuhause nicht leicht zu bekommen. Türkische Lebensmittelläden führen sie oft.)
- ca. 300 g Wirsing (etwa ein halber Kopf)
- ca. 300 g luftgetrocknete Wurst (kann auch weggelassen werden)
- ca.300 g Schweineschwarte und Schweinefüßchen (möglichst vom Biobauern oder dem Metzger Ihres Vertrauens)
- ca.200 g Schweinebauch
- ca. 50 g getrocknete Tomaten
- 70 – 100 g wilder (oder 150 g normaler) Fenchel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 kleiner getrockneter Peperoncino
- 1 Zwiebel
- 1 Karotte
- 1 Selleriestange
- Salz
Zubereitung der Favata
- Die Bohnen am Vortag in lauwarmem Wasser einweichen und über Nacht stehen lassen, evtl. Wasser nachgießen.
- Die Wurst, den Bauchspeck, die Schwarte und die Füßchen in große Stücke schneiden. Alles mit den abgetropften Bohnen in einen mit ca. 3 Liter nur leicht gesalzenem Wasser gefüllten Suppentopf geben und auf kleiner Flamme zum Kochen bringen.
- Wirsing, Fenchel, Karotte, Sellerie, Tomaten und Zwiebel in grobe Stücke schneiden und nach etwa 1 1/2 Stunden Kochzeit zur Suppe geben. Den Knoblauch durchpressen oder klein hacken und dazu geben. Den Peperoncino zerbröseln und ebenfalls in den Topf geben. Alles gut durchrühren und nochmals 1 1/2 Stunden zugedeckt köcheln lassen.
- Die Favata möglichst einige Stunden ruhen lassen und dann wieder aufwärmen. Heiß servieren.
- Nach Wunsch in die Teller geröstete Brotscheiben oder „pane carasau“ legen und den Eintopf darüber geben.
Anmerkungen
1. Die Fleischeinlage kann variiert werden. In der ganz traditionellen Variante werden zum Beispiel auch noch Schweinsohren oder -kopf dazugegeben. Dieser Eintopf zeigt, dass in der traditionellen sardischen Küche (fast) alle Teile des Schweines genutzt werden. Statt Schweinefüßchen oder Schwarte kann man aber auch mehr Bauchfleisch oder etwas mageres Schweinefleisch nehmen.
2. Manchmal wird auf Peperocino verzichtet.
Text und Bilder: c) Hans-Peter Bröckerhoff
Beitragsbild: c) Gianflorest Pani
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