Die zwanzigste Ausgabe der Sagra del pane („Le Vie del Pane“), eine Huldigung des sardischen Brots, fand am letzten Wochenende in Villaurbana statt und war wieder ein voller Erfolg. Auch in diesem Jahr war dieses Feste, bei dem das traditionelle sardische Brot im Mittelpunkt steht, wieder sehr gut besucht. Die Besucher fanden mehr als 40 Präsentations-, Verkostungs- und Verkaufsstationen vor in den Straßen des kleinen Ortes, der am Fuße des Monte Arci gelegen noch zur Provinz Oristano gehört. Und weitere, nicht zum offiziellen Programm gehörenden Stände und fliegende Händler kamen noch hinzu.
Sehr sehr gut besucht war auch das Museum Casa del Pane, mit seinen Installationen aus dem Leben der Bauern und Bäcker früherer Zeiten. Der eigentliche Attraktion der Veranstaltung war jedoch das Live-Backen, das von Frauen aus dem Ort vorgeführt wurde.
Insgesamt war es wieder ein echtes Volksfest, das am Wochenende in Villaurbana stattfand und so viel Besucher aus dem Umland und sicherlich auch noch einige Touristen angezogen hat. Denn überall gab es etwas zu essen, zu trinken, zu probieren und zu kaufen. Zudem gab es viel zu sehen und zu erleben: neben den Vorführungen und ums Brot auch Menschen, die spontan zur Musik der Fisarmonica tanzten (balli sardi natürlich), Trachtengruppen, einen nach alter Art geschmückten Reitesel, eine Ausstellung alter Landmaschinen, Gaukler aus den Abruzzen und sogar eine Musikkapelle aus Bayern.
Zum ersten Mal gab es auch auf einem der Dorfplätze ein spezielles Angebot gastronomischen Spitzenleistungen aus ganz Sardinien. Der Platz für diese ganz besondere Streetfood war „Pratza de su pane e mandigos“ (Platz der Brote und des Essens) getauft worden. An zahlreichen Ständen konnte man hier traditionelle und innovative Gerichte probieren – teils von Spitzenköchen und ihren Teams zubereitet. Leider lag der Platz etwas abseits des sonstigen Geschehens und diese Sonderaktion war offensichtlich auch nicht erfolgreich genug beworben worden. Viele Essens-Anbieter auf diesem Platz waren jedenfalls nicht sehr zufrieden mit der Zulauf der Besucher. Einige fragten sich sogar, so berichteten sie dem Autor dieser Zeilen, ob sie unter diesen Bedingungen nochmals mitmachen würden.Vie
Trotz dieses kleinen Wermutstropfens war der Erfolg des gesamten Festes so groß, dass die Idee geboren wurde, ab 2019 auch das Internationale Festival „Le vie del pane“ zu veranstalten, das jedenfalls erklärte der Bürgermeister von Villaurbana Paolo Pireddu. Dieses Festival soll dann alle zwei Jahre, im Frühjahr, sechs Monate nach dem traditionellen Fest stattfinden. Durch die Teilnahme von Vertretern aller Kontinente planen die Veranstalter das Thema Brot und Tradition eng mit Sardinien und Villaurbana verbinden. Das kleine sardische Dorf will zum „Nabel der Welt des traditionellen Brotbackens“ werden.
Impressionen vom Volksfest „Le Vie del Pane“ am 29.10.2017
Text und Fotos: Hans-Peter Bröckerhoff
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