Logofina

Newsletter Februar / März 2021

Liebe Freundinnen und Freunde der kulinarischen Welt Sardiniens,


eigentlich wäre ich jetzt auf der Insel – wie vielleicht auch einige von Ihnen / Euch. Ich würde den erwachenden Frühling genießen und die kulinarische Welt Sardiniens vor Ort erkunden. Aber Corona will es anders. Bleiben also Erinnerungen und die Möglichkeit, sich etwas von den sardischen Genüssen der Saison zuhause zuzubereiten.

Mit den Zippole ist das zu Karneval ganz gut gelungen. Dieses Jahr gab es keine Sartiglia mit ihren Zippole-Frittier-Stationen, kein Zippole-Essen bei Freunden und auch keine anderen Veranstaltungen rund um Karneval (das kann normalerweise sogar ein Tag der offenen Tür in einem Weingut sein), bei denen es frisch frittierte Zippole gibt. Also warum nicht mal wieder selbst den Teig ansetzen und ihn in das heiße Fett fließen lassen? Gesagt, getan. Das Ergebnis war ästhetisch nicht optimal, aber geschmacklich gelungen. Vor allem aber hatte ich so viel Teig angesetzt, dass ich auch unsere Hausnachbarn mit reichlich Zippole versorgen konnte.
Zippole
Diese beiden Teller mit Zippole gingen an die Nachbarn. (Mehr dazu in HPs sardisch-kulinarisches Tagebuch.)
Eine andere Erinnerung an einen kulinarischen Aspekt des Frühjahrs auf Sardinien hat zum Einstellen eines der neuen Rezepte auf der Webseite (s.u.) geführt, nämlich des Polenta-Rezepts. In den Jahren vor Corona hatte ich mehrmals die Möglichkeit, an einem großen Polenta-Essen in Arborea teilzunehmen, das jeweils Anfang März durchgeführt wurde, um Geld für einen wohltätigen Zweck zu sammeln. (Über eines dieser Benefiz-Essen gibt es auch eine große Bildreportage.) Zuhause „Polenta alla sarda“ zu essen kann zwar das Erlebnis, gemeinsam mit Freunden in einer voll besetzten, fröhlich-lauten Mehrzweckhalle in der sardischen Provinz ein mehrgängiges Polenta-Menü zu genießen, nicht ersetzen. Aber lecker ist die sardische Polenta allemal und beim Essen können auch schöne Erinnerungen wach werden.
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Blick in die Mehrzweckhalle der Gemeinde Arborea, wo die Pro Loco-Mitarbeiter ein festliches Polenta-Menü für gut 200 Gäste zubereitet haben.
Ein weiterer kulinarischer Aspekt der Frühjahrszeit auf Sardinien bleibt dieses Jahr leider gänzlich Erinnerung: der wilde Spargel. Denn den kann man zuhause im Norden nicht bekommen. Schon seit einigen Wochen tauchen in sardischen Facebook-Gruppen und auf Facebook-Seiten von sardischen Freunden Bilder von Spargel-„Sträußen“ auf. Diese dokumentieren das Ergebnis erfolgreicher Sammeltätigkeit. Auch wir wären sicherlich schon zum Spargelsuchen in die Natur hinausgefahren und hätten wohl auch schon das eine oder andere leckere sardische Gericht mit wildem Spargel zubereitet. Aber es bleibt ja die Vorfreude auf das nächste Jahr.
Zutaten Frittata mit wildem Spargel
Die Zutaten für eine leckere Frittata mit (selbst gesammeltem) wilden Spargel.
Nach den ein wenig wehmütigen noch zwei erfreuliche Punkte:

1) Die Weinlese war im vergangenen Jahr in Sardinien sehr ergiebig. Sie wuchs von 363 000 hl im Jahr 2019 auf 436 000 hl im Jahr 2020. Das ist eine Steigerung um ca. 20 Prozent. Sardinien verzeichnet damit den größten Anstieg aller italienischen Regionen, deren Erträge bei dieser Lese-Saison sehr unterschiedlich ausfielen. Die Qualität des neuen sardischen Weinjahrgangs soll nach Experteneinschätzungen durch die größere Erntemenge übrigens nicht sinken, sondern sogar noch leicht steigen.

2) Am 3. Februar stieg plötzlich der Zugriff auf die Website www.sardinien-auf-den-tisch.eu sprunghaft an. Die Seitenaufrufe verfünffachten sich an diesem Tag. Den Grund verstand ich erst später. An diesem Tag wurde auf ARTE ein Bericht über den Mercato di San Benedetto in Cagliari ausgestrahlt (s.u.). Offensichtlich wollten sich viele Fernsehzuschauer weitergehende Informationen über einzelne Aspekte dieser Sendung im Netz holen und landeten dabei auf sardinien-auf-den-tisch. Denn es wurden insbesondere die Seiten zu den Pardulas, zum „besten Panino Italiens“, zur Fregula mit Arselle und zu den sardischen Artischocken vermehrt angeklickt – alles Themen, die im ARTE-Film behandelt werden. Das Interesse, mehr über das kulinarische Sardinien zu erfahren ist da, man muss es nur wecken.
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Kurve der Seitenaufrufe auf www.sardinien-auf-den-tisch.eu mit heftigem Ausschlag nach oben nach der Ausstrahlung des ARTE-Films über den Mercato San Benedetto.
Ich wünsche Ihnen / Euch, liebe Freundinnen und Freunde des kulinarischen Sardinien, ebenfalls viele gute Erinnerungen an die Köstlichkeiten, die die Insel so reichlich zu bieten hat. Und wer (hoffentlich bald) zum ersten Mal nach Sardinien reist, dem wünsche ich viel Vorfreude auf die dortigen kulinarischen Erlebnisse .

Ihr / Euer
Hans-Peter Bröckerhoff

NEU AUF

SARDINIEN-AUF-DEN-TISCH.EU

Thunfisch in Zwiebel-Wein-Soße

Tonno alla Portoscusese – Thunfisch in Zwiebel-Wein-Soße

Dieses Rezept (frischer Thunfisch in Zwiebel-Wein-Soße gegart) wird auch Tonno alla Portoscusese genannt. Denn es stammt aus Portoscuso, dem kleinen Hafenstädtchen im Südwesten Sardiniens, das genau gegenüber der Insel San Pietro liegt. Von dort geht nicht nur die Haupt-Fährverbindung nach Carloforte ab, dem Hauptort der Isola di San Pietro, sondern Portoscuso hat auch eine ähnlich lange Tradition des stationären Thunfischfangs …

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Impressionen im Film über den Mercato di San Benedetto

Film über den Mercato di San Benedetto in Cagliari auf ARTE

Der Markt von San Benedetto in Cagliari ist einer der schönsten und größten Märkte in ganz Italien. Ein Besuch dort ist für alle kulinarisch interessierten Sardinienreisende ein Muss – zumindest, wenn sie den Süden der Insel bereisen. Schön das der Fernsehsender ARTE jetzt einen Film über den Mercato di San Benedetto, diese tolle, sich über zwei Etagen erstreckende Markthalle in …

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Polenta auf sardische Art

Polenta alla sarda – Polenta auf sardische Art

Polenta auf sardische Art? Ist die Polenta, der gekochte Maisbrei, nicht typisch für Norditalien? Im Prinzip ja, aber es wird auch auf Sardinien Polenta gegessen. In dem sardischen Dorf Arborea in der Provinz Oristano spielt sie sogar eine zentrale Rolle in der kulinarischen Tradition. Das Dorf ist erst vor ca. 90 Jahren durch die Urbarmachung von Sumpf- und Seen-Gebieten und …

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MENÜ DES MONATS

Antipasto / Vorspeise

Bottarga

einige Scheiben Bottarga von der Meeräsche (die man mittlerweile auch außerhalb Sardinien recht gut bekommt), möglichst mit ein wenig sehr gutem sardischen Olivenöl beträufelt, sind eine guter Einstieg und dieses Menü.
Bottarga

Primo piatto / Erster Gang

Maccarones de busa con carciofi e bottarga – sardische Nudeln mit Artischocken und Bottarga

Dies ist eine modernere Variante der klassischen Pasta con carciofi (Nudeln mit Artischocken), die schon seit langem auf dieser Website zu finden ist. Da Artischocken und Bottraga sehr gut zusammenpassen, wie auch die tolle Vorspeise mit frischen Artischocken und Bottarga zeigt, hat sich das hier beschriebene Gericht heute einen Platz in der sardischen Küche erobert. Die besten Artischocken für dieses Gericht sind …

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Secondo piatto / Hauptgang

Seppie con piselli – Tintenfisch mit Erbsen (mit Bildanleitung)

Tintenfisch mit Erbsen – eine unerwartete, aber sehr leckere Kombination von Fisch und Gemüse. Die Tintenfischart Sepia wird, nicht nur aber insbesondere, im Frühjahr gefangen. Und dann gibt es auch die frischen Erbsen. Deshalb wird das Gericht in Sardinien gerne …

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Dolci / Dessert

Ricotta mit (sardischem) Honig und einem Amaretto di Oristano

Ein immer wieder leckere Kombination: frische Ricotta, wenn möglich vom Schaf oder von der Ziege, aber auch die sonder Kuh funktioniert hier gut, ein kräftiger sardische Honig. Hier noch erweiterte durch einen Amaretto di Oristano.
Ricotta mit Hohnig und Amaretto
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