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Marmellata d’arancia fatto in casa – selbst gemachte sardische Orangenmarmelade

Es ist März, noch gibt es frische Orangen- und Mandarinen in Sardinien. Zeit die echt sardische Orangenmarmelade zuzubereiten. Von Mitte Dezember bis April sind die saftigen, vitaminreichen Früchte, die u.a. Kalium, Kalzium und verschiedene B-Vitamine enthalten, auf allen Märkten zu finden.

Hier im Oristanesischen ist das Dorf Milis, auch bekannt als  „paese delle arance“, berühmt für seine Orangen- und Zitronenhaine. Vor allem die Sorten Washington, Washington Navel und Tarocco, eine Blutorangen-Sorte, werden hier angebaut, daneben Mandarinen und Zitronen.

Zitrusfrüchte sind aus der sardischen Küche nicht weg zu denken und werden in vielen Rezepten verwendet, vor allem in Kuchen und Plätzchen und zu Likör und natürlich Marmelade verarbeitet. Wie schön, dass der  Orangenbaum (wir haben in all den Jahren noch nicht herausgefunden, um welche Orangensorte es sich handelt, sie schmeckt jedenfalls vorzüglich) in unserem Garten außer den ersten Blüten auch noch viele Früchte trägt! Die sind jetzt zuckersüß und saftig, perfekt nicht nur zum einfach so genießen, daraus lässt sich auch eine wunderbare, fruchtige Marmelade kochen. Los geht’s!

Das folgende Rezept stammt von meiner Freundin Lalli aus Cagliari. Wer die aus Bitterorangen hergestellte englische Orangenmarmelade nicht mag, der sollte mal dieses Rezept versuchen. Diese sardische Orangenmarmelade schmeckt fruchtig-süß und auch wenn es ein bißchen zeitaufwändig ist (das Ganze dauert 3 Tage): Das Resultat entschädigt für den Arbeitsaufwand.

Hier also die Marmellata d’arancia di Lalli.

Zutaten für die sardische Orangenmarmelade

  • 6 mittelgroße Bio-Orangen (die Sorte ist egal)
  • 1 Biozitrone
  • 1,5 Liter Wasser
  • 400 g Zucker (bei sehr großen Orangen: 500 g)
  • 1 großer Edelstahltopf
  • 6 – 8 Marmeladegläser mit Drehverschluss (ich nehme leere Honiggläser o.ä.)

Zubereitung

  • Orangen und Zitronen gut waschen und vierteln. Die Viertel mit(!) Schale in dünne bis mitteldicke Scheiben schneiden, eventuelle Kerne entfernen. (Wen große Schalenstücke in der Marmelade nicht stören, schneidet die Früchte etwas gröber.)
  • 1,5 Liter Wasser dazu geben und über Nacht ziehen lassen.
  • Am nächsten Tag alles zum Kochen bringen und 1 Stunde lang köcheln. Den Topf vom Herd nehmen und den Zucker unterrühren.
  • Das Ganze wieder über Nacht stehen lassen, nochmals aufkochen und so lange auf kleiner bis mittlerer Flamme köcheln, bis die Masse anfängt zu gelieren (zwischendurch eine Gelierprobe machen). Das dauert ca. 1,5 bis 2 Stunden, je nach Orangensorte.
  • Achtung: Die Masse brennt besonders gegen Ende der Kochzeit leicht an, deswegen das umrühren nicht vergessen.
  • Damit sie nicht zerspringen, die Marmeladegläser vor dem Befüllen heiß ausspülen.
  • Die Deckel in kochendem Wasser sterilisieren.
  • Die Marmelade noch heiß in die Gläser füllen (bis kurz unter den Glasrand), den Glasrand mit einem sauberen feuchten Tuch abwischen, Deckel drauf und fest zudrehen. Die gefüllten Gläser umdrehen und für ca. 5 Minuten auf dem Deckel stehen lassen, so wird eventuell noch vorhandene Luft herausgepresst.
  • Gläser nach dem Erkalten beschriften und kühl und dunkel aufbewahren.

Schmeckt lecker auf Toast und im Joghurt oder mit Vanilleeis. Guten Appetit!

Bilder der Zubereitung

Text: Gisela Bröckerhoff

Fotos: Hans-Peter Bröckerhoff

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10 Kommentare

  1. Ich habe alles wie beschrieben gemacht , und zwar mit Tarocco Orangen. Das Ergebnis ist lecker, aber doch recht bitter. Auch ist der Gelierungsgrad nicht ganz so wie erhofft. Evtl. hätte man etwas weniger Wasser nehmen sollen. Für Süssspeisen, Joghurt etc. gute Konsistenz, für das Marmeladebrötchen eher weniger

  2. Hallo,vielen Dank für das Rezept.Ich hatte leckere Tarocco Orangen und Bergamotten bekommen die ich zu etwas besonderem verarbeiten wollte.Es wurde von der Konsistenz eher wie gebundenes Kompott und schmeckt göttlich.Ich habe im Herbst eine Quittenmarmelade nach einer ähnlichen Vorgehensweise gemacht deshalb hat mich ihr Rezept gereizt.Kein Vergleich mit normaler Marmelade die mit Gelierzucker gemacht wird.
    Vielen Dank dafür.

  3. Hallo,

    Ich bin dabei eine Orangenmarmelade nach diesem Rezept zu machen. Dabei frage ich mich, ob die Orangen nach der „zweiten Nacht“ nicht noch püriert werden müssten? Leider erschließt sich mir das auch nicht aus den Bildern.
    Wahrscheinlich ist das so logisch, dass das nicht erwähnt werden muss. 😉
    Viele Grüße aus BW

    • Schön, dass Sie das Rezept ausprobieren. Es wir nicht püriert. Durch das lange kochen zerfallen die Stücke bis auf die Schalenanteile fast gänzlich. Die Stücke , die noch bleiben machen (wenn sie nicht zu große geschnitten wurden) gerade deshalb den besonderen Reiz der Marmelade aus, weil sie noch ein wenig „Biss“ haben.

  4. Möchte das tolle Rezept gerne nachkochen 🙂 wenn ich gelierzucker verwende (der wurde leider schon gekauft, bevor ich das Rezept entdeckt habe), brauche ich das Wasser dann nicht?
    Mille Grazie für die Antwort!
    Viele Grüße

    • Guten Morgen Ana,

      mmh, gute Frage, die ich aber leider nicht beantworten kann. Ich mache die Orangenmarmelade immer nach dem hier beschriebenen Rezept, die lange Vorbereitungs- und Kochzeit sowie die Verwendung von normalem Haushaltszucker geben m.E. der Marmelade ein besonderes Aroma, welches man mit Gelierzucker wahrscheinlich nicht erreicht. Wenn Sie jedoch Gelierzucker verwenden wollen sollten Sie den Anweisungen auf der Packung folgen. Viel Erfolg!

      Herzliche Grüße und schöne Festtage,

      Gisela Bröckerhoff

      • Super, vielen Dank für die schnelle Antwort! Dann nehme ich doch normalen (braunen?) Zucker beim nächsten mal. Da ich mit dem Rezept schon angefangen habe, muss ich leider erstmal den gelierzucker verwenden, da ich nicht so viel normalen Zucker im Haus habe.
        Danke und ebenso schöne Feiertage!!
        Herzliche Grüße,
        Ana

  5. Hallo!
    Ich hätte eine Frage Zu der Orangenmarmelade: das hinzugefügte Wasser, soll das beim Köcheln verdampfen?
    (Es duftet schon ordentlich…)
    Viele Grüße

    • Ohne das Wasser, in das die Orangenstücke eingelegt werden und das nicht abgeschüttet wird, würde alles schnell zu einem Mus einkochen und nicht gelieren. Teils verdampft das Wasser, teils bindet es sich mit den Orangen, ihrem Saft und und dem Zucker zu der Marmelade.

  6. Was für eine interessante Variante zum Marmelade kochen. Die sieht wirklich sehr lecker und fruchtig aus.Das muss ich direkt mal probieren. Danke für das Rezept. Liebe Grüße aus Thüringen

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