Zwei Wochen nach Karneval feierte der kleine, bei Oristano gelegene Ort Nurachi das Gebäck aus dem heißen Öl. In vielen Teilen Europas wird zu Karneval (und nicht nur dann) gerne Fettgebackenes gegessen. Auf Sardinien ist diese Liebe zum Fettgebackenen ganz besonders ausgeprägt. Das gibt es hier in ganz unterschiedlichen Formen und nach unterschiedlichen Rezepten zubereitet. In Nurachi wurden am vergangenen Sonntagnachmittag den zahlreichen Besuchern des Festes „frituras“ gleich vier traditionelle Gebäcksorten angeboten.
Dieses kulinarische Fest wird seit vielen Jahren von der Gemeinde Nurachi und dem örtlichen Pro Loco (dem lokalen Verein zur Förderung des Tourismus) veranstaltet. Es strahlt mittlerweile weit über die lokalen Grenzen hinaus aus und zieht viele Besucher an. Diese können dann das vor Ort von freiwilligen Helfern frittierte Gebäck kaufen und entweder sofort essen oder mit nach Hause nehmen.
Gleich vier Sorten Fettgebackenes
In diesem Jahr gab es gleich vier traditionelle Gebäcksorten: „Zipulas“ (Zippole), „Para fritus“ (italienisch Fatti fritti), „Arubiolus de patata“ (bei denen im Teig Kartoffeln eingearbeitet werden) und „Cruguxionis de lati“ (frittierte Ravioli, gefüllt mit einer Creme aus Grieß, Milch und Zitrone).
Natürlich gab es auch etwas zu Trinken. Dabei stand der Vernaccia di Oristano im Mittelpunkt. Schließlich liegt Nurachi mitten im Produktionsgebiet dieser alten und edlen Weinsorte und zudem passt der sherryartige Wein besonders gut zum Fettgebackenen.
Als zusätzliche Attraktion gab es in diesem Jahr einen Auftritt einer Masken-Gruppe aus Ottana. Die dort traditionell zu Karneval „Boes e Merdules“ kamen mit ihren Fellumhängen und den bunten und schwarzen Masken auf die Piazza und gaben einen kleinen Eindruck vom ursprünglichen Karnevalsritus in Ottana.
Wie immer bei diesen Festen wurde auf der Piazza getanzt. Ein Akkordeon-Spieler lieferte die Musik und viele Sarden, vielleicht auch einige nicht-sardische Gäste vom Festland oder von noch weiter her tanzten den typischen „ballu sardu“. Alles in allem ein schöner Sonntagnachmittag, mit einem Fest, das einen Besuch lohnt.
Impressionen vom kulinarischen Fest „fritatas“ in Nurachi
Und hier noch der Einzug der Masken-Gruppe „Boes e Merdules“ im Video:
Text und Bilder: Hans-Peter Bröckerhoff
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